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Kinderbauernhof

Wie werden Brot, Käse und Marmelade gemacht? Wie sieht ein Büffelkälbchen aus, das gerade zur Welt gekommen ist? Wie heißt das Getreide auf rumänisch, wie auf deutsch? Wie legen wir uns einen kleinen Garten an? Wie kommt die Milch aus der Kuh, und wie schmeckt überhaupt richtige Büffelmilch?

Kinderbauernhof Reußdörfchen

Lebendigen Anschauungsunterricht – „richtige Büffel statt stures Büffeln‟ – will der Kinderbauernhof im Reußdörfchen bieten, wenn er in den Sommermonaten seine Tore für kleine Feriengäste im Alter von 6 bis 12 Jahren öffnet.

Im Jahr 1991 hat die pensionierte Lehrerin Frau Hermine Jinga-Roth das leerstehende Pfarrhaus ihres Geburtsortes Reußdörfchen gemietet, um dort ein Ferienheim für sozial benachteiligte Großstadt- und Waisenkinder einzurichten.

Nach der Wende 1989/90 hatte sie beschlossen, ihre Erfahrung in der langjährigen pädagogischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen für eine bessere Zukunft ihres Landes einzusetzen. 1995 übernahm die Stiftung für ökosoziale Erziehung “Kinderbauernhof” unter dem Vorsitz von Frau Jinga-Roth die Trägerschaft über das Projekt.

Seit der Gründung des “Kinderbauernhofes” haben nun schon mehr als 70 Gruppen mit über 3000 Kindern ihre Ferien fern vom ärmlichen Plattenbaumilieu der Großstädte verbracht.

Während der Sommermonate werden auf dem Hof sieben sogenannte Serien durchgeführt. In den zehn Tagen einer Serie stehen die Natur und das gemeinsame Leben, also “ökosoziales Lernen”, auf dem Programm. Zum Abschluss stellen die Kinder eine gemeinsame Ferienzeitung mit Berichten ihrer Erlebnisse, Bildern, Fotos und vielem mehr zusammen, die sie als Erinnerung an die Ferienzeit mit nach Hause nehmen können. Sie zehren sehr lange von diesem Ferienerlebnis, in dem sie Natur und Landleben kennengelernt haben.

Die kleinen Feriengäste

Die teilnehmenden Kinder stammen vor allem aus sozial schwachen Großstadtfamilien. In Zusammenarbeit mit der Stiftung CONCORDIA kam 1998 erstmalig eine Gruppe von Straßenkindern aus dem Bukarester Tageszentrum Sf. Dimitrie zum Kinderbauernhof nach Reußdörfchen. Ein weiterer Kontakt besteht zu einem Waisenhaus in der Nähe von Hermannstadt, aus dem in regelmäßigen Abständen Gruppen an den Serien teilnehmen.Die gemeinsame Zeit auf dem Kinderbauernhof bietet Kindern aus verschiedenen sozialen Schichten, mit vielen neuen Eindrücken und in der herzlichen Atmosphäre einander kennzulernen und sich zu integrieren.

Die Gruppe der "Moderatoren"

Das Heft in die Hand genommen, das haben rund 60 rumänische Schülerinnen und Schüler der Gymnasien Hermannstadt und Bukarest. Die aktive Mitarbeit der Oberschüler sowie ehemaliger Schüler hat den Kinderbauernhof auf Dauer möglich gemacht.Sie, die sogenannten Moderatoren, leisten die Betreuung der Kindergruppen während der Serien in Reußdörfchen. Auf gemeinsamen Treffen auf dem Kinder-bauernhof und in den Städten werden die Moderatoren auf die Serien vorbereitet. Viele der Jugendlichen bleiben auch später mit dem „Kinderbauernhof“ in Kontakt.So gelingt es Frau Jinga-Roth, junge Rumäninnen und Rumänen für ein soziales Engagement in ihrem Land zu begeistern.

Ein Kühlraum für den Kinderbauernhof

Im Zuge der Umsetzung von EU-Richtlinien in Rumänien forderten die örtlichen Gesundheitsbehörden die Einrichtung eines Kühlraumes im Kinderbauernhof Reußdörfchen bis zum Sommer 2003.

Neben der ständigen Unterstützung des Kinderbauernhofes waren wir als Verein vor die Aufgabe gestellt, innerhalb eines halben Jahres die Kosten über Spenden zu sammeln. Mit einigen größeren Einzelspenden und verstärkten Straßensammlungen gelang es uns, die für den Kauf und den Transport des Kühlraumes erforderlichen Gelder zu sammeln und dennoch unsere bisherigen Projektversprechungen einzuhalten.

Mit der rat- und tatkräftigen Unterstützung eines befreundeten Elektromeisters Herrn Bermges konnten wir den Kühlraum zu günstigen Konditionen einkaufen. Auf der anschließenden Fahrt nach Siebenbürgen war er ebenfalls mit von der Partie und war uns ein Garant für den technisch richtigen Aufbau und die langfristige Funktion des Kühlraumes im Kinderbauernhof.